Aus dem Wald in den Garten

„Meine Eltern lebten von der Jagd. Ich wurde als Jägerin geboren und werde als Jägerin sterben. Ich kenne keine Angst. Ich fürchte mich vor nichts und niemandem – weder vor Ratten noch vor Wieseln oder Dachsen.

Sie dagegen … sie sind hinterhältig. Bei den Versammlungen sind sie sich stets einig und lächeln. Dabei schmieden sie hinter dem Rücken der anderen heimlich ihre verräterischen Pläne. Im Kampf sehen wir unserem Gegenüber direkt in die Augen und greifen nie zu einer List. Das haben sie ausgenutzt. Sie alle. Alle drei Völker. Sie brauchten uns. Sie benutzten uns. Denn wer war es, der alle auf der Reise beschützt hat? Wer hat die größten Verluste erlitten? Ohne uns hätte es keinen Großen Umzug gegeben! Und was ist der Dank?

Ihr bekommt den besten Platz im Garten! Pah, von wegen. Alles leere Versprechungen. Als wir vor der Mauer standen, war sich jedes Volk selbst das Nächste.Letzte Woche fanden wir ein Buch unter einer Bank: Die Kunst des Krieges. Wir rissen uns förmlich darum, es zu lesen. Wir mussten Leitern besorgen und zusammenarbeiten, um die Seiten umzublättern … Doch Dank Sun Tzu verstehen wir es jetzt: Im Garten – unserem Zuhause – wird ein Kampf ausgetragen. Es gelten jedoch andere Regeln: Wir vergießen kein Blut von zukünftigen Verbündeten. Wir zerstören nicht, was einmal uns gehören soll. Wir spielen mal mit offenen, mal mit verdeckten Karten. Wir können erfolgreich sein, wenn wir uns vorsichtig an die Absichten des Feindes anpassen. Diese Taktik werden wir uns zunutze machen. Erst dehnen wir unseren Einfluss aus und im richtigen Moment vertreiben wir sie aus ihren Häusern – und dann gehört die Stadt uns!“