Von Cube War zu Lost Lights

In Lost Lights kämpfen zwei Personen mit ihrer Gruppe aus tierischen Charakteren um die Vorherrschaft über die Regionen der Welt Amanaar. Wer von euch kann die Welt von Amanaar retten?

Von der ersten Idee bis zum fertigen Spiel vergeht oft viel Zeit. Das gilt natürlich auch für unser neues Zwei-Personen-Spiel Lost Lights, das ursprünglich Cube War heißen sollte. In diesem Blogbeitrag gewähren wir euch einen kleinen Einblick hinter die Kulissen der Entwicklung von Lost Lights. Dafür haben wir Autor Julius Hsu, Illustrator Folko Streese sowie den beiden Redakteuren Martin Zeeb und Dirk Huesmann einige Fragen zu ihren Ideen, Inspirationen und ihrer Arbeit gestellt.

Julius Hsu hatte für Cube War eine klare Vision vor Augen: Er wollte ein Spiel erschaffen, das sowohl für Familien als auch Paare geeignet ist. Sein Spiel sollte schnell gespielt werden können, aber dennoch eine gewisse strategische Tiefe beinhalten. Jede Partie sollte sich anders anfühlen, auch um einen hohen Wiederspielwert zu bieten.

Als Inspirationsquelle diente ihm das Spiel Coin Age, doch Julius wollte einen eigenen Ansatz verfolgen. So entschied er sich dafür, ein kompaktes Area-Control-Spiel mit Karten und Würfeln zu gestalten, das sowohl unterhaltsam als auch herausfordernd sein würde.

Dass Julius hier auf dem richtigen Weg war, konnte unser Daniel zum Glück entdecken. Schnell wurde klar, dass hier ein richtig tolles Spiel vorliegt, das mit der Zusammenarbeit der Redaktion eines Verlags – unseres Verlags, haha – zu einem richtig tollen Spiel werden würde. Und so entstand die Idee, Cube War vom feudalen Japan in eine neue, fantasievolle Welt zu verlegen.

Wie funktioniert Lost Lights?

Das Spielprinzip von Lost Lights ist denkbar einfach. Die Herausforderungen, die ihr im Spiel bestehen müsst, sind es jedoch nicht!

Zu Beginn des Spiels wählt ihr über einen Drafting-Mechanismus jeweils 10 von 27 wunderschönen und individuell illustrierten Karten aus. Wer an der Reihe ist, spielt eine Karte aus der Hand aus und führt entsprechend des Kartenwerts eine Reihe von verschiedenen Aktionen durch.

Die Aktionen ermöglichen euch, eigene Einheiten auf dem Spielplan zu platzieren oder sie zwischen den Gebieten auf der Landkarte zu bewegen. Treffen eure Einheiten dabei aufeinander, tragt ihr einen unerbitterlichen Kampf mit euren Charakteren, Karteneffekten und Kampfwürfeln aus.

Die Entwicklung der Spielmechanik

Die Entwicklung von Lost Lights lag in den Händen von Martin Zeeb und Dirk Huesmann, dem damaligen Redaktions-Team von Board Game Circus. Während des Entwicklungsprozesses und der Tests lag der Fokus nicht auf Anpassungen in der Mechanik, sondern direkt auf dem Balancing und den Fertigkeiten der Karten. Die ursprüngliche Spielidee, die Mischung aus Planung und Zufall, blieb unverändert.

Martin und Dirk wurden von der Suche nach coolen Combos, dem Taktieren gegen die gegnerischen Karten, dem Bluffen und dem Spannungsmoment des Aufdeckens der Karten angetrieben. Besonders Letzteres sorgte stets für emotionale Momente.

Es wurden verschiedene Methoden des Draftens erforscht, wie beispielsweise die Anzahl der Karten, die insgesamt gedraftet wurden, und wie viele davon man betrachten und weitergeben konnte. Zwei Hauptziele standen dabei im Vordergrund: ein schneller Beginn der Action und das Ausbalancieren des Verhältnisses zwischen Wissen und Zufall. Die Planung sollte dabei relativ einfach sein, ohne zu simpel oder zu anspruchsvoll zu werden.

Ursprünglich gab es noch die Idee, eine Einstiegsvariante zu entwickeln, um Spielmechaniken und Karten besser kennenzulernen. Letztendlich stellte sich jedoch heraus, dass das Grundspiel bereits einfach genug zu erlernen war, sodass diese Idee verworfen wurde.

Die Entwicklung der Spielwelt

Julius hat persönlich die Karten für Cube War mit einem Programm für Vektorgrafiken entworfen. Bei der Gestaltung der verschiedenen Charaktere ließ er sich von japanischen Filmen, Anime sowie westlichen Fantasyfilmen inspirieren.

Für die finale Version von Board Game Circus hat Daniel Theuerkaufer eine Welt rund um den Planeten Amanaar, bevölkert von anthropomorphen Tierwesen kreiert. Seine Inspirationsquellen waren eindrucksvolle Filme und Bücher aus der Kindheit und Jugend, wie Die unendliche Geschichte, Als die Tiere den Wald verließen, Unten am Fluss und Der Wind in den Weiden.

Im Laufe der Zeit entstand eine ganze Geschichte, welche die Hintergründe des Konflikt auf Amanaar schildert, und eine Sammlung verschiedenster Charaktere. Diese wurde von Shannon Kelly (Fox Tale Games) weiter gesponnen und verfeinert. Das Result, die finale Einleitungsstory zu Lost Lights, trägt außerdem den Touch unserer Redakteurin Lisa.

Für Illustrator Folko Strese dienten neben Daniels Charakterbeschreibungen realer Tiere als Ausgangspunkt für seine Arbeit. Diese Tiere erhielten dann eine menschliche Anatomie und Mimik, wobei zusätzliche Hörner oder Flügel für einen fantasievollen Touch sorgten.

Stilistisch orientierte sich Folko an Trading Card Games wie dem World of Warcraft TCG oder Magic the Gathering. Die Illustrationen sollten nicht übermäßig comichaft wirken, sondern vielmehr verspielt und idealisiert sein. Zudem integrierte er auf fast jeder Karte einen kleinen tierischen Begleiter.

Die bebildernden Grafiker in der Spielanleitung und auf der Schachtel des Spiels stammen aus der Feder von Philipp Ach. Als Layouter der Spielanleitung hat er sich nicht nehmen lassen, sich hier kreativ auszutoben.

Vollendet wird dieses kleine Gesamtkunstwerk durch die wundervollen Holzfiguren aus der Feder von Daniel Müller. Die beiden Protagonisten Orly, die Eule, und Kenuk, der Waschbär, sind sicherlich ein Highlight des Spielmaterials. Ursprünglich waren sie rot und schwarz. Die finale Farbgebung wurde im Team von Board Game Circus übernommen.

Wenn euch der Beitrag neugierig gemacht hat, dann werft doch mal einen Blick auf das Rezensionsvideo der Spielkultisten oder schaut in unserem Onlineshop, dem Brettspielkiosk, oder Spielehandel eures Vertrauens vorbei.