Team-Interview mit Daniel

Viele von euch kennen uns inzwischen, aber vielleicht gibt es auch noch Dinge, die ihr noch nicht von uns wusstet. Daher möchte sich das ganze Team für euch vorstellen. Dazu haben wir uns gegenseitig Fragen gestellt. Lest hier die Antworten.

Heute beginnen wir mit Daniel, der Rede und Antwort stand. Viel Spaß!


Kannst du uns ein bisschen was über dich selbst erzählen?

Daniel: Ich bin ein lebensbejahender Tausendsasa mit dem motivierenden Antrieb, stets zu lernen und etwas zu machen, das mich und andere mit Freude erfüllt. Ich bin gelernter Mediengestalter und leitete von 2002–2012 ein Plattenlabel für Indie Pop, Rock/Alternative und Songwriter, später dann kurzzeitig auch ein Netzlabel für Postrock. Alles, was ich in diesem Jahrzehnt gelernt habe, wird täglichen in meinem Startup Board Game Circus umgesetzt.


Du hast Board Game Circus gegründet – was zeichnet das Unternehmen aus? Wie kam es zur Gründung?

Daniel: Board Game Circus gliedert sich in drei Bereiche: Wir sind ein Verlag, ein Vertrieb und zusätzlich auch ein Anbieter von speziell auf Brettspielverlage und -autoren zugeschnittenen Dienstleistungen, so zum Beispiel Übersetzungen, Marketing und Promotion. Es begann mit Letzterem, als wir feststellten, dass viele Kleinstverlage, die meist von einer einzigen Person geführt werden, Unterstützung bei der Planung, Förderung und Verwaltung erfolgreicher Crowdfunding-Kampagnen benötigen, um ihre Produkte auf den Markt zu bringen. Das konnten wir für mehrere Verlage umsetzen und wurden im Laufe der Zeit letztlich zu einem eigenen Verlag. Meine Liebe zu Brettspielen und der Spaß an der Community und am kreativen Prozess waren es, die mich zu den heutigen Aktivitäten geführt haben.


Erzähl uns doch etwas mehr darüber, wie eine Lokalisierung oder Übersetzung bei euch funktioniert…

Daniel: Verlage benötigen oft Übersetzungen für ihre internationalen Vertriebspartner oder Kickstarter-Backer aus verschiedenen Regionen. Wir haben muttersprachliche Teams für die gängigsten Sprachen (z. B. Deutsch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Portugiesisch … auch Niederländisch, Russisch etc.). Jede Übersetzung bei Board Game Circus wird von einem Team von zwei Personen (Übersetzer_in und Lektor_in), durchgeführt. Eine dritte Person überwacht und prüft die Übersetzung gemeinsam mit ihnen. Dieser Prozess ist außergewöhnlich im Vergleich zu dem, was viele 1-Mann-Übersetzer tun, und er gewährleistet eine hohe Qualität und Fachwissen, auf das sich die Verlage verlassen können. Eine vollständige Übersetzung des Regelwerks und aller Komponenten sowie der Box wird als Lokalisierung bezeichnet. Das ist erforderlich, wenn ein Spiel von z. B. ausländischen Lizenznehmern in verschiedenen Teilen der Welt als eigenständige Sprachversion veröffentlicht wird. Der Prozess einer Lokalisierung geht über die reine Übersetzung hinaus und geht oft Hand in Hand mit unseren Marketingdienstleistungen.


Was sind die aktuellen Trends, die du in der Brettspiele-Community siehst?

Daniel: Die Community wird immer vielfältiger. Dies ist ein Trend, den ich voll und ganz unterstütze, da er neue und facettenreiche Spieledesigns für verschiedene Spielgruppen ermöglicht. Nicht nur die zu Spielen verarbeiteten Ideen werden interessanter, auch der Bereich des gesamten Artworks wird ständig vielfältiger, von sehr niedlichen und bunten Kunstwerken über epische Welten bis hin zu wirklich dunklen Illustrationen ist alles dabei. Viele Kunstformen haben ihren Weg in die Brettspielwelt gefunden, wir starren nicht mehr nur auf das ewig gleiche Erscheinungsbild im typischen Euro-Stil. Wir tun unser Bestes, um zu diesem Trend beizutragen. Gesellschaftsspiele waren noch nie so offen wie jetzt, aber es erfordert auch weiterhin Einsatz, um wirklich alle zu begeistern.


Kannst du uns etwas über die aktuellen Board Game Circus Projekte verraten?

Daniel: Unsere neuesten Veröffentlichungen sind To War!, ein taktisches Kartenspiel mit abstraktem Charakter für zwei Personen und  Ruchlos, das Piraten-Deckbau-Spiel, an dem wir gemeinsam mit dem Designer und Illustrator Roland MacDonald und Alley Cat Games aus Großbritannien gearbeitet haben. Für den Vertrieb von Ruchlos in Deutschland haben wir Pegasus gewonnen. In den kommenden Monaten werden wir sorgfältig eine Kickstarter Crowdfunding-Kampagne für Grease Monkey Garage planen, um das familienfreundliche Spiel mit Hilfe der Community ins Leben zu rufen. Grease Monkey Garage wird das erste Worker Placement Spiel in unserem Katalog sein. Weitere Titel sind in Planung und liegen bereits auf dem Tisch. Es ist allerdings noch zu früh, darüber zu sprechen.


Wenn du für den Rest deines Lebens nur noch ein Spiel spielen dürftest, welches wäre das?

Daniel: Das ist sehr gemein. Die Antwort ist jedoch einfach (und enthält keine schamlose Eigenwerbung): Jaipur. Du hast zwar nicht gefragt warum, aber ich sag’s trotzdem: Mir gefallen die Schlichtheit und Eleganz des Spiels ebenso gut wie das fantastische Artwork.

Daniel

Aufgaben bei Board Game Circus:

Gründer & Inhaber